Klasseneinteilung 2020

Statt Verbandsliga nun Württembergliga

Spielklasseneinteilung steht/Viermal verschärfter Abstieg

Durch den Abbruch der Vorsaison und Wegfall der Relegationsspiele stiegen zusätzliche Mannschaften auf, so dass Spielklassen über die Sollstärke von zehn Teilnehmern anwuchsen. Betroffen davon sind die Württembergliga, vormals Verbandsliga, mit zwölf Teams, die Landesliga mit elf und die Bezirksliga mit zwölf. Am Ende werden in diesen Spielklassen jeweils drei Mannschaften direkt absteigen, der Achtplatzierte muss zum Klassenerhalt durch die Mühle der Relegation.

In der höchsten Liga Württembergs hat es der TTC Ottenbronn neu mit Oberliga-Absteiger TTF Altshausen sowie den Aufsteigern SB Stuttgart II, VfL Kirchheim II, SV Deuchelried und TSV Kuppingen II zu tun. In der Verbandsliga Süd, bisher Verbandsklasse,   gehen mit den Schwarzwälder Teams TV Calmbach und Absteiger TTC Mühringen mit dem TSV Betzingen, der Spvgg Mössingen, dem SSV Ulm und dem SV Schemmerhofen vier Neulinge an den Start. In der Landesliga machen die Schwarzwaldvertreter TTC Birkenfeld und SSV Schönmünzach mit Absteiger TV Rottenburg, den Aufsteigern TSV Nusplingen, TTC Ergenzingen II, TTV Gärtringen und SV Böblingen II mit fünf neuen Gegnern Bekanntschaft. Normalzustand herrscht dagegen in der Landesklasse, in der Absteiger TTG Unterreichenbach/Dennjächt, der TTC Ottenbronn II, TV Calmbach II und der SV Weil der Stadt II als Neue antreten.   

Dass die Bezirksliga Schwarzwald mit zwölf Mannschaften randvoll sein würde, war für die Ressortleiterin Mannschaftssport, Shpresa Haxhillari (Grüntal), keine Überraschung. Neben den Absteigern CVJM Grüntal und SV Glatten sind die Aufsteiger VfL Stammheim, WSV Schömberg, TTC Loßburg und TSV Freudenstadt neu mit von der Partie. Dazu taucht mit der Spielgemeinschaft SV Baiersbronn/TT Klosterreichenbach ein weiterer neuer Name auf, nachdem die Baiersbronner zum Zeitpunkt des Abbruches auf dem letzten Platz und die Klosterreichenbacher auf Platz acht gelegen hatten. Für Letztere war dieser Zusammenschluss offenbar eine Notwendigkeit, da sich ihr Spitzenspieler Eugen Witt beruflich nach Westdeutschland verändert hat. Die Baiersbronner wiederum können so ihren zahlreichen Nachwuchsspielern bessere Perspektiven bieten. Zunächst ist jedoch Klassenspielleiter Oliver Schaible (Oberhaugstett) mit dem Erstellen der Terminliste gefordert. Doch der hat diese Aufgabe mit zwölf Mannschaften schon vor zwei Jahren mit Bravour bewältigt.

Schwankende Zahlen in den unteren Spielklassen

In der Bezirksklasse Nord gehen nur neun Teams an den Start, da Althengstett II auf den Aufstieg verzichtet hat. Die Neulinge sind der TV Calmbach III und der TV Neuenbürg, der TTC Birkenfeld IV bleibt vom Abstieg verschont. In der A-Liga mit der Sollstärke zehn spielt nun als Absteiger aus der Bezirksklasse der TV Oberhaugstett II, den Aufstieg nehmen der TV Höfen und der VfL Nagold II wahr. Unter den elf Teams der B-Liga treten mit den Absteigern TT Altburg II und TTF Althengstett III sowie den Aufsteigern TV Ebhausen III, VfL Nagold III und VfL Stammheim IV fünf neue Mannschaften auf. Für die C-Klasse haben sich elf Teams gemeldet, darunter Neuling SV Oberkollbach mit zwei Teams.                             

In der Bezirksklasse Süd kommt der SSV Schönmünzach II von oben, die Schönmünzacher „Dritte“ und der VfB Cresbach/Waldachtal sind die Aufsteiger, die SG Baiersbronn/TT Klosterreichenbach II nimmt den Platz ein, der dem SV Baiersbronn als Absteiger aus der Bezirksliga zugestanden hätte. In die A-Liga spielen nun die drei Absteiger SF Salzstetten II,  TV Dornstetten II und SV Mitteltal, der mit zwei Teams in der Neunergruppe vertreten ist. Die Aufsteiger sind der TUS Bad Rippoldsau II und der TTC Loßburg II,   der TSV Altheim II verzichtete auf den Aufstieg. Die B-Liga als unterste Spielklasse absolviert mit sieben Mannschaften ein reduziertes Programm.

CVJM Grüntal hadert mit dem Abstieg

Gewinner und Verlierer durch vorzeitigen Abbruch

Bei den Vereinen, die vom Abbruch der Spielrunde profitierten, weil sie durch den Wegfall der Relegation vorzeitig den Klassenerhalt oder den Aufstieg feiern konnten, wird schon jetzt eifrig gerechnet und abgewogen, wie die Chancen in der neuen Runde stehen. Dabei schimmert bei allen Befragten die Sorge durch, wie und ob überhaupt die Runde im September beginnen wird. In der Verbandsliga, Verbandsklasse und Landesliga blieben dem TTC Ottenbronn, TV Calmbach und SSV Schönmüzach die Zitterspiele der Relegation erspart, denn sie behielten die Plätze in ihrer Spielklasse. Damit gelang den Ottenbronnern mit ihrem überragenden Spitzenmann Christoph Schmidl der Verbleib in der höchsten Liga Württembergs, was zuletzt kein Aufsteiger geschafft hatte. Ebenso konnten die Calmbacher und Schönmünzacher vorzeitig aufatmen. Alle drei haben nun eine gemeinsame Zielsetzung: Sie wollen in der kommenden Runde zeigen, dass sie zurecht dem Abstieg entgangen sind, streben also eine Platzierung oberhalb der gefährdeten Zone an. Geht es nach Calmbachs Sportwart Jürgen Metzler sollte seine Truppe einen Mittelfeldplatz schaffen, denn er hat schon mal die Wechselliste durchforstet und bei den vier Aufsteigern keine überragenden Zugänge festgestellt.    

Anders ist die Lage beim CVJM Grüntal, der wegen eines geringfügig schlechteren Spielverhältnisses die Landesklasse verlassen musste. Jan Armbruster: „Ärgerlich, denn hätten wir der Vorverlegung der Partie gegen Leonberg/Eltingen II nicht zugestimmt, wären wir in der Klasse geblieben. Derzeit ist die Stimmung gedrückt, woran auch die lange Zwangspause im Training ihren Anteil hat.“ Nutznießer ist der TV Oberhaugstett, für dessen Mannschaftsführer Hermann Schwenker dieser glückliche Ausgang ein „Warnschuss“ war. Die TVO-Truppe muss in der kommenden Runde nun die Bestätigung liefern, dass sie in diese Spielklasse gehört. Bei der Calmbacher „Zweiten“, der die Relegation erspart blieb, ist allen Akteuren klar, dass es in der Landesklasse vom ersten Aufschlag an um den Klassenerhalt geht.

Daran hätte der Mannschaftsführer des TSV Freudenstadt, Markus Schoch, vor zwei Jahren nicht im Traum gedacht, dass seine Truppe nun in der Bezirksliga auflaufen würde. Damals standen die Kreisstädter nach der verlorenen Relegation schon als Absteiger fest und behielten ihren Platz in der Bezirksklasse Süd nur, weil eine Mannschaft zurückzog. Seither traten die Freudenstädter immer in ein und derselben Besetzung auf und schafften dieses Jahr hinter dem TTC Loßburg Platz zwei. Markus Schoch: „Das Amt des Mannschaftsführers machte Spaß, denn ich konnte mich immer auf alle hundertprozentig verlassen.“

In der Bezirksklasse Nord verpasste der SV Gültlingen den Titelgewinn, weil die Mannschaft zum Zeitpunkt des Abbruchs mit drei Spielen im Rückstand war. SVG-Mannschaftsführer Dietmar Strauß nahm's allerdings gelassen: „Ohne Verstärkung wäre die Bezirksliga wohl eine Nummer zu groß für uns gewesen.“ Mit dem VfL Stammheim und dem WSV Schömberg stiegen zwei ambitionierte Teams auf, die damit eigentlich nicht mehr gerechnet hatten.  

Sprüche

Achim Kappler (Vorsitzender beim TTC Ottenbronn): „Wenn die Mannschaftskämpfe ohne Doppel ausgetragen werden, wird es kaum noch überraschende Ergebnisse geben.“


Wilfried Clödy (SV Baiersbronn): „Eine Spielgemeinschaft muss für beide Vereine eine Win-Win-Situation darstellen. Nach einem Jahr ziehen wir Bilanz.“

 

Jan Armbruster, der beim CVJM  Grüntal jetzt in die Bezirksligatruppe aufrücken muss: „Hoffentlich gibt das keine Abschussveranstaltung!“

 

Jürgen Metzler (Sportwart beim TV Calmbach) zur Abmeldung einer Mannschaft: „Wenn Mannschaftsführer von Montag bis Samstag damit beschäftigt sind, sechs spielwillige Leute aufzutreiben, vergeht denen die Lust.“

 

Markus Schoch (TSV Freudenstadt) zum unerwarteten Aufstieg: „Das Abenteuer Bezirksliga nehmen wir gerne mit.“

 

Wolfgang Schuld (Klosterreichenbach), bis vor einem Jahr Ressortleiter Mannschaftssport: „Die Wanderwege im Schwarzwald habe ich schon während meiner aktiven Zeit begangen, jetzt erkunde ich die Radwege:“

 

Rüdiger Schmidt, einst der Macher beim TTC Mühringen: „Tischtennis ist nicht mehr meine Welt. Ich gehe jeden Tag auf mein Äckerle und schaue, dass da etwas gedeiht.“  

SV Oberkollbach betritt die Tischtennisbühne

Einzige Neuanmeldung im gesamten Verband Baden-Württemberg

Ab September wird auch in Oberkollbach Tischtennis um Punkte gespielt. Unter dem Dach des örtlichen Sportvereins hat sich eine Tischtennis-Abteilung gebildet, die  mit zwei Mannschaften den Spielbetrieb aufnehmen wird. Damit kann der Bezirk Schwarzwald erstmals seit Jahren wieder einen neuen Club begrüßen. Der Tischtennisverband Baden-Württemberg leistet eine Anschubhilfe, indem die Meldegebühren für das erste Jahr erlassen werden.

Der SV Oberkollbach war ursprünglich ein reiner Fußballverein, doch in den letzten Jahren wurde das Angebot im Freizeit- und Breitensport erweitert: So entstand aus einem Lauftreff die rührige Abteilung „Cool Running“, die sich mittlerweile mit ihren Aktiven und der Durchführung von Langstreckenläufen über die Kreisgrenzen hinaus einen Namen gemacht hat.

Und jetzt Tischtennis! Schon seit Jahren trafen sich Männer mittleren Alters regelmäßig in der benachbarten Landesklinik und schmetterten sich die Bälle um die Ohren. Einer der Eifrigsten war der ehemalige Torhüter des  SVO, Oskar Nothacker, der auch der Impulsgeber zur Gründung der Tischtennis-Abteilung ist. Mit Frank Metzler hat ein „alter Hase“ den Vorsitz übernommen, der beim TV Calmbach erfolgreich in der Landesklasse spielt und weiß, wo's lang geht im Tischtennis. Da kann es kaum verwundern, dass die Calmbacher so etwas wie ein Pate der Oberkollbacher sind. So haben sie gebrauchte Tische zu einem Freundschaftspreis abgetreten und die Metzler-Brüder Christian und Daniel, Spitzenspieler in der zweithöchsten Klasse Württembergs, schon Trainingsabende auf dem Buderhof.gestaltet.

Entscheidend für die Neugründung war jedoch, dass die Gemeinde mit dem Bau eines Dorfgemeinschaftshauses eine Heimstätte für Hallensportarten geschaffen hat. Frank Metzler: „Diese Halle ist ideal zur Ausübung unseres Sports. An den Übungsabenden sind jeweils alle sechs Tische belegt, auch das SVO-Urgestein Kurt Steininger ist regelmäßig dabei. Die Unterstützung der Oberkollbacher für dieses Projekt ist einfach unglaublich, allen voran Bürgermeister Karlheinz Kistner, der immer ein offenes Ohr für uns hat.“ Leider unterbrach die aktuelle Situation mit dem Sportverbot diese Entwicklung. Deshalb wurde auch die Meldung einer Jugendmannschaft zurückgestellt. Die Zugänge Harry und Jonathan Brose, Jan-Ove und Niklas Metzler, Norbert Müller und Oskar Seyfried, die bisher in Wildbad, Calmbach und Schömberg aktiv waren,  bilden den Kern der beiden Teams. Trotz aller Begeisterung   macht man sich beim SVO aber nichts vor; Jan-Ove Metzler: „Wir brauchen einige Zeit, bis wir konkurrenzfähig sind. Aber wir wollen die Anfangseuphorie nutzen und wenn uns der erste Sieg gelingt, wird bestimmt gefeiert, so dieses erlaubt sein wird.“

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