Bezirksmeisterschaften 2017 - Samstag

Fabian Frey bestätigt Favoritenstellung

C-Klasse: Comeback von Bernd Eisenbeis/Bezirksmeisterschaften in Klosterreichenbach

Nach drei Jahren spielte sich Schönmünzachs Spitzenspieler Fabian Frey bei den Meisterschaften in Klosterreichenbach wieder an die Spitze des Bezirks Schwarzwald. In der C-Klasse sicherte sich der Grüntaler Bernd Eisenbeis den Titel.

Da Titelverteidiger Ralf Neumaier vom TV Calmbach an den diesjährigen Meisterschaften nicht teilnehmen konnte, ging Fabian Frey aufgrund seiner TTR-Punkte, nahe an der 2000er-Grenze, als klarer Favorit in den Wettbewerb. Im Endspiel gegen Patrick Becht von der TTG Unterreichenbach/Dennjächt zog er allerdings in den ersten beiden Sätzen den Kürzeren, setzte sich aber am Ende mit 6:11, 11:13, 11:4, 11:7, 11:6 doch noch standesgemäß durch. Frey zollte danach seinem Gegner hohen Respekt: „Mit dem Gewinn der ersten beiden Sätze hat er mich unter Druck gesetzt, denn damit durfte bei mir nichts mehr schief gehen.“ Becht betrachtete seinen Einzug ins Finale angesichts der überschaubaren Teilnehmerzahl für nichts Außergewöhnliches: „Die Finalniederlage ist für mich nicht keine Enttäuschung, denn schließlich steht Fabian im Ranking weit über mir. So hatte ich jedenfalls ein gutes Training.“ Zuvor hatte der neue Meister seine Vorrundengruppe gegen Michael Geiger (SF Salzstetten), Nicolai Jackstadt (TT Altburg) und Daniel Sawa (TTG Unterreichenbach/Dennjächt) ohne großen Aufwand gewonnen. Anders war das im Halbfinale, als er gegen seinen Mannschaftskameraden Michael Kocheisen beim 6:11, 11:3, 11:9, 10:12, 11:6 über die volle Distanz musste. Schwieriger gestaltete sich Bechts Weg. In der Gruppenphase musste er zum Auftakt gegen den Salzstetter André Hase eine Niederlage hinnehmen, entschied das Match gegen Sören Quass (SSV Schönmünzach) erst im Entscheidungssatz und gab auch gegen Oliver Sierpek (TTC Birkenfeld) einen Satz ab, ehe er in der Vorschlussrunde das Match gegen Michael Geiger nach Rückstand noch drehte: 10:12, 8:11, 11:3, 11:7, 11:3.

Im Endspiel des Doppel-Wettbewerbs waren die Schönmünzacher unter sich und bei internen Duellen sind immer Überraschungen möglich. So behielten Sören Quass/Nico Grözinger gegen das eingespielte SSV-Spitzendoppel Fabian Frey/Michael Kocheisen mit 5:11, 11:2, 12:10, 6:11, 11:8 die Oberhand.

In der C-Klasse gelang dem Grüntaler Bernd Eisenbeis nach langer Abstinenz vom Wettkampftischtennis ein glänzendes Comeback. Im Finale sicherte er sich den Titel mit einem 9:11, 11:7, 11:4, 11:9 über seinen Vereinskameraden Roland Gelonnek. Auf seinem langen Weg an die Spitze besiegte er der Reihe nach Fabian Nanninga (SSV Schönmünzach), Armin Geiger (TSV Freudenstadt), Thanh Tan Hoang (VfL Stammheim), Günter Dreher (TT Altburg), Oguzhan Durmaz (SV Baiersbronn) und Fabian Wurster (CVJM Grüntal). Im Doppel verpasste Bernd Eisenbeis an der Seite von Stefan Buck die Vervollkommnung seines Wiedereinstiegs. Die Altburger Günter Dreher/Dirk Horn behielten in einem spannenden Finale mit 11:8, 8:11, 11:8, 7:11, 12:10 die Oberhand.                  

Ann-Kathrin Burkowitz neue Bezirksmeisterin

Jessica Kreider gewinnt in der B-Klasse

Da in der A-Klasse nur vier Damen am Start waren, wurde der Titel im System „Jeder gegen Jeden“ ausgetragen. Dabei kam die hoch favorisierte Schönmünzacher Verbandsligaspielerin Ann-Kathrin Burkowitz gegen Evdokia Yankova (SSV Schönmünzach), Vorjahressiegerin Nina Wörner (VfL Stammheim) und Ilona Haist (TT Klosterreichenbach) zu keinem Zeitpunkt in die Gefahr eines Satzverlustes. Natürlich litt dieser Wettbewerb unter der geringen Teilnehmerzahl, aber die Mehrzahl der Schönmünzacher Damen sind es verständlicherweise leid, bei Meisterschaften ständig unter sich zu sein. Außerdem bestritten die SSV-Damen an diesem Tag in der Regionalliga ein Spiel in Kaiserslautern, wo sie ein 0:8 hinnehmen mussten. 

In der B-Klasse stellten sich immerhin sieben Damen dem Wettbewerb. Die neue Meisterin, Jessica Kreidler vom SSV Schönmünzach, musste sich zum Auftakt in ihrer Vorrundengruppe gegen die Schömbergerin Ronja Haag mächtig ins Zeug legen, um schließlich mit 11:5, 11:7, 9:11, 10:12, 11:4 die Oberhand zu behalten. Gegen Sonja Sawa ging es dagegen glatt in drei Sätzen. Im Halbfinale gab sie gegen die frühere Bezirksmeisterin Ann-Sophie Schillinger einen Satz ab und im Endspiel bezwang sie die Unterreichenbacherin Gabriela Matela mit 11:9, 11:4, 7:11, 11:3. Dabei profitierte Jessica Kreidler von der hohen Fehlerquote im ungestüm vorgetragenen Angriffspiel ihrer Gegnerin. Die hatte es auf ihrem Weg nach vorne ohnehin schwerer, denn in der Gruppe musste sie gegen Ann-Sophie Schillinger gleich eine Fünfsatzniederlage hinnehmen. Ohne Satzbverlust blieb sie anschließend gegen Bianca Volz (TSV Hirsau), Sarah Bareis und Ronja Haag (beide WSV Schömberg).

Den Titel im Doppel erspielten sich die haushoh favorisierten Schönmünzacher Verbandsligaspielerinnen Antonia und Lena Walkenhorst. Nachdem diese im Halbfinale gegen Jessica Kreidler/Ann-Sophie Schillinger einen Satz abgegeben hatten, entwickelte sich anschließend gegen Nina Wörner/Evdokia Yankova ein spannendes Finale. Man konnte anfangs zwar durchaus den Eindruck gewinnen, dass die Walkenhorst-Schwestern aus Freude am Spiel das Match verlängerten, aber das hätte auch ins Auge gehen können. Im Entscheidungssatz führten sie zwar ständig, aber besonders Evdokia Yankova sorgte mit kernigen Vorhandschüssen immer wieder für den Ausgleich und so mussten die Favoritinnen am Ende sogar zittern, ehe sie durch zwei leichte Fehler ihrer Gegnerinnen das Match mit 13:11 für sich entschieden.         

Nachgefragt

. . . bei Ilona Haist und Ann-Kathrin Burkowitz

Die Klosterreichenbacherin Ilona Haist spielt seit längerer Zeit in einer Herrenmannschaft, Ann-Kathrin Burkowitz ist Mannschaftsführerin und Spielerin der SSV-Damen II in der Verbandsliga, kann aber aufgrund der neuen Wettspielordnung auch als sogenannter Ergänzungsspieler in Herrenmannschaften auflaufen. Welche Erfahrungen machten die Beiden bisher in der Tischtennis-Männerwelt?

Ann-Kathrin Burkowitz: „Die neue Regelung kommt mir entgegen, denn so kann ich Stammspielerin in unserer Verbandsligatruppe sein und gleichzeitig in Herrenteams aktiv sein. Aber da habe ich noch nicht viele Spiele gemacht, die Abwechslung gefällt mir jedoch. Die Männer agieren kraftvoller, schlagen härter und variieren ihr Spiel häufiger. Das bringt mich auch in meiner Spielweise weiter. Da ich bei den Damen in der höchsten Liga Württembergs spiele, spüre ich schon den Respekt bei den Männern. Sie zeigen gegen mich allerdings besonderen Ehrgeiz, denn schließlich will keiner gegen eine Frau verlieren. In der Summe kann ich von meinen bisherigen Einsätzen in Herrenteams aber nur Positives berichten.“

Ilona Haist: „Da ich gerne Tischtennis spiele, muss ich mangels einer Damenmannschaft zwangsläufig bei den Herren spielen. Aber das ist bei uns und zunehmend, auch bei unseren Gegnern nichts Besonders mehr. Ich fühle mich bei den Herren auf jeden Fall wohl, denn da ist die Atmosphäre bei den Spielen in der Regel viel entspannter, als ich sie von Begegnungen bei Damenteams in Erinnerung habe. Ich bin voll akzeptiert und mittlerweile Mannschaftsführer. Natürlich macht es Spaß, auch gegen Männer zu gewinnen. Bisher machte ich nur einmal ein Negativerfahrung, als ein Gegner meinte, er könne sich verbal eine Entgleisung leisten. Neulich kam es übrigens zu einer kuriosen Szene, als bei einem Doppel drei Damen und nur ein Mann am Tisch standen.“ Lachend fügt sie hinzu: „Wir Damen übernehmen eben zunehmend das Ruder im Herren-Tischtennis.“

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