Bezirksmeisterschaften 2019 - Samstag

Jens Seidel neuer Bezirksmeister

Titelverteidiger Fabian Frey im Endspiel geschlagen

Bei den Tischtennis-Bezirksmeisterschaften in Gechingen gewann Jens Seidel von der TTG Unterreichenbach/Dennjächt in der A-Klasse den Titel. Im Endspiel setzte er sich gegen den Titelverteidiger Fabian Frey vom SSV Schönmünzach in drei Sätzen mit jeweils 11:9 durch. Von diesem Resultat zeigte sich hinterher nicht nur der neue Meister total überrascht, denn der Abonnementmeister der letzten Jahre galt mit fast 200 TTR-Punkten mehr als haushoher Favorit. Doch im Finale kam er mit den Aufschlägen seines Gegners nicht zurecht und ermöglichte diesem so viele einfache Punkte, während er meist hart kämpfen musste, um längere Ballwechsel für sich zu entscheiden. Dabei hatte das Turnier für den neuen Meisters mit einer Niederlage begonnen, als er zum Auftakt in seiner Vorrundengruppe gegen den Ottenbronner Tim Holzapfel in drei Sätzen den Kürzeren zog. Danach lief jedoch alles für ihn, denn er behielt  gegen Manuel Bonowitz (WSV Schömberg), Ramon Huber (TTC Ottenbronn) und Christian Metzler (TV Calmbach) jeweils in drei Sätzen die Oberhand, ehe im Habfinale beim 11:6, 11:4, 6:11, 11:6 gegen Hermann Schwenker (TV Oberhaugstett) einen Satz abgab. Fabian Frey spielte bis zum Finale ein optimales Turnier mit der Reihe nach überzeugenden Siegen über Hermann Schwenker, Michael Baumgärtner (TV Calmbach), Georgios Makris (TTC Ottenbronn) und seinen Mannschaftskameraden Sören Quass.

Dass der Oberhaugstetter Hermann Schwenker am Ende auf Platz drei stand, gehört sicher zu den Überraschungen des Turniers. Besonders beim 7:11, 11:4, 11:9, 9:11, 14:12 über Unterreichenbachs Michael Gaa bewies der Oberhaugstetter wieder einmal seine Kämpferqualitäten. Der als Geheimtip geltende Grieche Georgios Makris gewann in der Vorrunde gegen Michael Gaa und Marcel Sezginer (TV Oberhaugstett), ehe er gegen Michael Kocheisen (SSV Schönmünzach) den Kürzeren zog und in der KO-Runde an Fabian Frey scheiterte. Ottenbronns Verbandsligaspieler Tim Holzapfel musste nach dem souveränen Gewinn seiner Vorrundengruppe vor dem neuen Meister und Manuel Bonowitz im Viertelfinale gegen Sören Quass mit 7:11, 13:11, 11:4, 8:11, 10:12 die Segel streichen. Calmbachs Spitzenspieler Christian Metzler, der seine Vorrundengruppe vor Sören Quass und Michael Metzger (WSV Schömberg) beendete, scheiterte in der Viertelfinale am späteren Meister.

Im Doppel kamen die Schönmünzacher Fabian Frey/Michael Kocheisen nach mehreren vergeblichen Anläufen endlich zum Titel, als sie im Endspiel Christian Metzler/Michael Baumgärtner mit 11:9, 11:3, 9:11, 11:9 besiegten. Zuvor hatten sie sich gegen Georgios Makris/André Hase (TTC Ottenbronn/SF Salzstetten) und Sören Quass/Nicolai Jackstadt (SSV Schönmünzach/TT Altburg) ohne Satzverlust durchgesetzt.

Sven Holder zweifacher C-Klassenmeister

Der Salzstetter gewinnt im Einzel und Doppel

Bis Sven Holder die beiden Titel feiern konnte, musste er im Feld der 40 Teilnehmer mit elf Partien ein wahres Marathon-Programm absolvieren. Im Einzel setzte er sich am Ende gegen Salvatore Micelotta (TV Ebhausen) mit 6:11, 11:5, 11:9, 3:11 durch, nachdem er zuvor schon fünf Sätze abgegeben hatte. Einen ließ er in der Vorrunde beim 11:7, 5.11, 11:8, 11:6 über den Birkenfelder Mathis Genthner liegen, während er gegen Timo Albers (TTC Birkenfeld) und Kevin Bonowitz (WSV Schömberg) glatt durchkam. Auch in der KO-Runde musste er zunächst gegen Manuel Siegmund (TSV Hirsau) über vier Sätze gehen, ehe er beim 11:9, 6.11, 6:11, 11:7, 11:7 gegen Markus Schoch (TSV Freudenstadt) über die volle Distanz musste. Auch das Halbfinale gegen Tobias Finkbeiner (SV Baiersbronn) wurde für den späteren Meister zu einer kniffligen Sache, bis er sich mit einem 11:7, 10:12, 11:9, 11:5 fürs Endspiel qualifiziert hatte.

Nicht minder anstrengend war der Weg von Salvatore Micelotta, der nach dem dritten Platz im letzten Jahr auch diesmal mit seinen kämpferischen Qualitäten zu überzeugen wusste. Er kam als Zweiter seiner Vorrundengruppe in die Endrunde, weil er zum Auftakt gegen Gert Müller (CVJM Grüntal) in drei Sätzen den Kürzeren zog, aber gegen Johann Metzger (TSV Freudenstadt) und Fabian Ruoff (TTC Loßburg) jeweils die Oberhand behielt. In der Endrunde musste er zunächst gegen Manuel Blessing (TTG Unterreichenbach/Dennjächt) über die volle Distanz, schlug dann Robin Rieg (TV Calmbach) in drei Sätzen, Timo Albers (TTC Birkenfeld) und Alexander Pfrommer (TTF Althengstett) in jeweils vier.

Im Finale des Doppel-Wettbewerbs sicherten sich Eduard Binder/Sven Holder (SF Salzstetten) den Titel mit einem 6:11, 11:5, 11:9, 13:11 über Salvatore Micelotta/Marcus Zeimet (TV Ebhausen/WSV Schömberg). Zuvor hatte sich das Meisterduo gegen Fabian Krause/Tobias David (TV Ebhausen/TTC Birkenfeld), Manuel Siegmund/Jonas Dreher (TSV Hirsau/TT Altburg) und Fanbian Nanninga/Mario Magdic (SSV Schönmünzach) ohne Satzverlust durchgesetzt. Die Zweiplatzierten ließen auf ihrem Weg ins Finale gegen Tobias Finkbeiner/Frederic Jäger (SV Baiersbronn) und Gert Müller/Roland Gelonnek (CVJM Grüntal) nicht viel zu, mussten aber im Halbfinale beim 11:7, 11:9, 5:11, 8:11, 11:9 über Alexander Pfrommer/Simon Pfarre (TTF Althengstett) mehrere kritische Situationen überstehen.            

Nicole Gaiser gewinnt A-Klasse

Bianca Volz in der B-Klasse vorne

Nur zwölf Damen nahmen an den diesjährigen Titelkämpfen teil, aber erstmals wieder drei in der A-Klasse. Nicole Gaiser vom SSV Schönmünzach kam, sah und siegte, ehe sie sich zu ihrem Wochenenddienst als Sozialpädagogin nach Gernsbach aufmachen musste. Wie erwartet setzte sie sich gegen ihre Vereinskameradin Ann-Kathrin Burkowitz mit 11:5, 10:12, 11:6, 11:8 und gegen Nina Wörner (VfL Stammheim) mit 11:8, 11:5, 11:9 durch. Im Spiel um Platz zwei behielt Ann-Kathrin Burkowitz mit 11:5, 11:9, 11:7 die Oberhand über Nina Wörner. Mit den Gewinn des A-Titels qualifizierte sich Nicole Gaiser für die Teilnahme an den baden-württembergischen Meisterschaften, die im Januar ausgetragen werden. Nina Wörner hatte sich dieses Recht bereits mit dem Gewinn der Bezirksrangliste erspielt.

Im Endspiel der B-Klasse sicherte sich Bianca Volz vom TSV Hirsau den Titel mit einem 12:10, 11:5, 13:11 über Martina Hayer vom TV Oberhaugstett. Kurios: Beim Aufeinandertreffen in der Vorrundengruppe hatte Martina Hayer noch 11:4, 11:8, 10:12, 11:8 die Oberhand behalten. In der Gruppenphase setzten sich beide gegen Sara Bareis vom WSV Schömberg durch. In der Endrunde gewann dann die neue Meisterin gegen Lena Gaiser (SSV Schönmünzach) mit 12:10, 11:5, 7:11, 11:6. Martina Hayer erzitterte sich zunächst gegen Lena Knöller (WSV Schömberg) mit 6:11, 12:14, 11:9, 11:8, 11:9 einen knappen Sieg, ehe sie sich gegen Stefanie Vetter (SF Gechingen) mit 11:5, 11:9, 11:6 glatt durchsetzte.  

Ergebnisse

Herren

A-Einzel: 1. Jens Seidel (TTG Unterreichenbach/Dennjächt), 2. Fabian Frey (SSV Schönmünzach), 3. Hermann Schwenker (TV Oberhaugstett) und Sören Quass (SSV Schönmünazch).

A-Doppel: 1. Fabian Frey/Michael Kocheisen (SSV Schönmünzach), 2. Christian Metzler/Michael Baumgärtner (TV Calmbach), 3. Hermann Schwenker/Marcel Sezginer (TV Oberhaugstett) und Georgios Makris/André Hase (TTC Ottenbronn/SF Salzstetten).

C-Einzel: 1. Sven Holder (SF Salzstetten), 2. Salvatore Micelotta (TV Ebhausen), 3. Tobias Finkbeiner (SV Baiersbronn) und Alexander Pfrommer (TTF Althengstett).

C-Doppel: 1. Sven Holder/Eduard Binder (SF Salzstetten), 2. Salvatore Micelotta/Marcus Zeimet (TV Ebhausen/WSV Schömberg), 3. Fabian Nanninga/Mario Magdic (SSV Schönmünzach) und Alexander Pfrommer/Simon Pfarre (TTF Althengstett).

Damen

A-Einzel: 1. Nicole Gaiser, 2. Ann-Kathrin Burkowitz (SSV Schönmünzach), 3. Nina Wörner (VfL Stammheim).

B-Einzel: 1. Bianca Volz (TSV Hirsau), 2. Martina Hayer (TV Oberhaugstett), 3. Lena Gaiser (SSV Schönmünzach) und Stefanie Vetter (SF Gechingen).

Doppel: 1. Nicole Gaiser/Ann-Kathrin Burkowitz (SSV Schönmünzach), 2. Stefanie Vetter/Bianca Volz (SF Gechingen/TSV Hirsau), 3. Martina Hayer/Sara Bareis (TV Oberhaugstett/WSV Schömberg) und Jennifer Klingenberg/Lena Knöller (WSV Schömberg).

Nachgefragt . . .

. . . bei Michael Kocheisen, Bezirksvorsitzender und Spieler des SSV Schönmünzach in der Landesliga

Seit fünf Monaten bist du Bezirksvorsitzender. Welche Erfahrungen hast du bisher bei der Ausübung dieses Amtes gemacht?

Allzu viel war ja während der langen Sommerpause nicht. Aber eines kann ich sagen: Ich habe gute Mitarbeiter an meiner Seite, die selbständig und zuverlässig alles taten, damit die Runde in der gewohnten Weise beginnen konnte und bisher ohne Störungen läuft.

Sind von dir in der nächsten Zeit irgendwelche Neuerungen zu erwarten?

Da muss man zunächst einmal abwarten, welche Auswirkungen die kleine Fusion des TTVWH mit Südbaden hat. Unabhängig davon müssen wir über den erneuten Rückgang der Teilnehmerzahlen bei den Bezirksmeisterschaften sprechen. Ich werde jedenfalls bei einigen Vereinen nachfragen, was die Gründe für ausgebliebene Meldungen sind. Eine Lösung ist vielleicht, die Titelkämpfe auf den ersten Spieltag vorzuverlegen, wie es der Bezirk Ludwigsburg bereits praktiziert.

Was sagst du zu diesen Meisterschaften in Gechingen?

Wir haben für die Turnierleitung mit Ute Walkenhorst und Sebastian Baader ein erfahrenes Team, das die Sache wieder weitgehend stressfrei über die Runden gebracht hat. Den Sportfreunden Gechingen als Ausrichter hätte ich gewünscht, dass vor allem auch die Nachbarvereine mehr Präsenz gezeigt hätten.

Wie zufrieden bist du mit deiner Teilnahme als Spieler?

Ich hatte eine starke Vorrundengruppe und schließlich fehlten mir drei Bälle zum Weiterkommen. Meine Enttäuschung hält sich aber in Grenzen, zumal es zusammen mit Fabian Frey endlich mal im Doppel mit dem Titelgewinn geklappt hat.

Und wie siehst du die Landesligazukunft deines SSV Schönmünzach?

Angesichts unserer personellen Probleme sieht es bisher besser aus als erwartet. In der Rückrunde wollen wir durchstarten, denn da steht uns Florian Schillinger wieder zur Verfügung.

Nachgefragt . . .

. . .  bei Tim Holzapfel, Verbandsligaspieler des TTC Ottenbronn

Was sind die Gründe für deinen Wechsel vom TTV Gärtringen zum TTC Ottenbronn?

Meine Gärtringer sind in die Landesklasse abgestiegen  Ich wollte es aber noch einmal in einer höheren Spielklasse wissen. Dabei war zweifellos auch ein Anreiz, dass ich in Ottenbronn mit Leuten wie Christoph Schmidl und den Krumtüngers trainieren und mich so weiter verbessern kann. Mein Heimatverein hatte Verständnis für diesen Wechsel.

Wie sind deine bisherigen Erfahrungen in der höchsten Liga Württembergs?

In der Verbandsliga ist in vielerlei Hinsicht eine höhere Intensität. Spieltaktisch ist das eine andere Welt als zum Beispiel die Landesliga, außerdem verfügen alle Mannschaften über spielstarke, meist ausländische Spitzenspieler und die Spiele gehen in der Regel vor 40 bis 50 Zuschauern über die Bühne. Das macht schon Spaß.

Wie fällt deine bisherige sportliche Bilanz aus?

Ich hatte mich im Trainingscamp des ehemaligen Mühringer Spitzenspielers Marton Marsi in Budapest auf die Runde vorbereitet und trainiere momentan neben dem Studium zwei- bis dreimal in der Woche. Hätte ich ein Match nach hoher Führung nicht noch verloren, könnte ich jetzt eine positive Zwischenbilanz vorweisen. Dass das nicht so ist, wurmt mich immer noch ein wenig.    

Wie zufrieden ist man beim TTC Ottenbronn mit dem bisherigen Auftreten der Mannschaft in der Verbandsliga?

Das ausgeglichene Punktekonto von 6:6 ist mehr als wir zu diesem Zeitpunkt erwartet hatten. Der Auftaktsieg gegen Mühringen hatte starke Signalwirkung und förderte das Selbstvertrauen unserer Truppe. Der Hit war aber unser 9:7-Sieg beim Titelaspiranten TG Donzdorf vor einem lautstarken Publikum. Spätestens seit diesem Erlebnis bin überzeugt, dass wir in der Liga bestehen werden. Einen großen Anteil an dieser Entwicklung hat natürlich unser Spitzenspieler Christoph Schmidl, der uns alle im Training mitzieht.

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